Endlich Schluss mit stillen

Veröffentlicht am 6. Juni 2025 um 22:35

Langzeitstillen – Abschied nach fast 3 Jahren

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal fast drei Jahre stillen würde – und wie schwer der Abschied für uns beide werden würde. In diesem Beitrag teile ich meine ehrliche Geschichte – von tiefer Verbindung bis zu körperlicher und emotionaler Erschöpfung.

Warum wir so lange gestillt haben

Ich habe meinen Sohn fast drei Jahre lang gestillt. Nicht, weil es ein fester Plan war – sondern weil es sich einfach richtig anfühlte. Das Stillen war mehr als Nahrung: Es war Trost, Regulation, Bindung, Erdung. Es war unser gemeinsamer Rhythmus – morgens, abends, in der Nacht. Manchmal auch zwischendurch.

Stillen als Beziehung – nicht nur Versorgung

Stillen ist nicht nur ein biologischer Vorgang. Es ist gelebte Beziehung. Mein Kind fand darüber Halt in stürmischen Zeiten, Sicherheit in Momenten von Veränderung. Auch ich konnte durch das Stillen zur Ruhe finden – inmitten des Alltagslärms.

Wenn der eigene Wunsch nach Veränderung wächst

Mit der Zeit spürte ich, dass ich mich innerlich löste. Mein Körper rief nach Rückzug. Ich wollte nachts schlafen, nicht mehr ständig verfügbar sein. Ich begann, mein Bedürfnis ernst zu nehmen – ohne Schuld, ohne Druck.

Das Abstillen – ein langer Prozess

Es war ein Prozess über viele Monate. Mal funktionierte es zwei Nächte, dann kamen Tränen, Rückfälle. Ich war hin- und hergerissen zwischen meinem Wunsch nach Freiheit und seinem Wunsch nach Nähe.

Das Spiel an der Brust – übersehene Belastung

Auch nach dem Abstillen spielte mein Sohn weiter an meiner Brust – beim Einschlafen, nachts, beim Kuscheln. Für ihn beruhigend, für mich belastend. Ich musste lernen, liebevoll, aber klar, Grenzen zu setzen.

Radionippel – das unaufhörliche, kreisende Nuckeln

Dieses wiederholende, oft unbewusste Nuckeln oder Drehen an der Brustwarze war für mich kaum auszuhalten. Ich fühlte mich oft wie ein Objekt. Ich schämte mich, dass mich das so belastete – aber es war Realität.

Tiefpunkt – Wenn nichts mehr ging

Zum Schluss war es so schlimm, dass er nach der Kita nur noch an mir hing. Ich war erschöpft. Ich sah mich selbst manchmal nur noch als wandelnder Trostspender. In Gedanken stellte ich mir vor, wie ich mir die Brüste einfach abschneide – nicht aus Hass, sondern aus Verzweiflung.

Was half: Worte, Wiederholungen, neue Rituale

Ich begann, mit ihm zu sprechen: „Die Brust schläft jetzt. Aber ich halte dich.“ Ich streichelte seinen Rücken, bot meine Hand an – langsam wurde es besser.

Die emotionale Seite des Abschieds

Ich habe geweint – nicht weil ich das Stillen vermisste, sondern weil ich spürte, was dieser Abschied bedeutete. Für ihn. Für mich. Für uns.

Was ich anderen Müttern sagen möchte

Langzeitstillen ist weder Heldentat noch Schwäche. Es ist Beziehung. Und Beziehung verändert sich. Du darfst müde sein. Du darfst Nein sagen. Du darfst Grenzen setzen – und du bist damit nicht allein.

📩 Kontakt: info@kledacare-muetterpflege.de

🌐 www.kledacare-muetterpflege.de

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.